Alternativen zu Tierversuchen – Podiumsdiskussion in der Urania
Anlässlich des Internationalen Tags des Versuchstiers lädt der Tierschutzverein für Berlin (TVB) gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund am Mittwoch, 24. April 2019, von 19.30 Uhr – 21:30 Uhr das achte Jahr in Folge in die Urania ein. Auf dem Programm steht eine Experten-Podiumsdiskussion mit spannenden Vorträgen, Fragerunde und Publikumsgespräch. Die Moderation übernimmt Volker Wieprecht, rbb Abendschau und radioeins. Der Eintritt ist frei.
Tierversuche in Forschung und Wissenschaft sind heutzutage in vielen Fällen bereits ersetzbar, z. B. durch hochkomplexe Computermodelle oder Gewebezüchtungen aus dem Labor. Die Veranstaltung in der Urania gibt einen Überblick zum aktuellen Stand der Forschung und stellt folgende Themen in den Fokus:
Ist Live-Tissue-Training (LTT) ethisch zu rechtfertigen?
Referent: Prof. Dr. Florian Steger, Direktor, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Ulm
Mit Live-Tissue-Training (LTT) bereiten sich Ärzte und medizinisches Fachpersonal auf Notfallsituationen vor. Probanden üben die Behandlung von Spreng-, Schuss- oder Stichwunden an lebenden, anästhesierten Tieren. Die Wunden werden den Tieren unter Narkose absichtlich zugefügt, damit die Ausbildung ein möglichst realitätsnahes Szenario bietet.
Stärkt die Ausbildung an den Universitäten das Interesse an einer tierversuchsfreien Forschung?
Referentin: Dipl.-Biol. Kristina Wagner, Abteilungsleiterin Alternativmethoden zu Tierversuchen, Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes
Ein Blick auf die Situation in der Lehre: Kristina Wagner stellt unter anderem neue und vielversprechende Lehransätze für die Mediziner-Ausbildung vor, die das Potential haben, künftig Tierversuche zu ersetzen.
Kann ab 2019 bei der Arzneimittelprüfung auf Versuche mit Hunden verzichtet werden?
Referent: Prof. Dr. med. Horst Spielmann, Professor für Pharmakologie und Toxikologie, Institut für Pharmazie, FU Berlin
Aus wissenschaftlichen sowie tierschutzrelevanten Gründen hat sich 2019 zum ersten Mal ein US-Arzneimittel-Unternehmen geweigert, vorgeschriebene Langzeitversuche an Hunden durchzuführen, weil sie ihrer Meinung nach für die Sicherheitsprüfung von Arzneimitteln wertlos sind. Die Ergebnisse von Hundeversuchen sind nur sehr schlecht auf den Menschen übertragbar und bieten keine verlässlichen Resultate.