Tierversuche: TVB fordert von der Hauptstadt zukunftsweisende Perspektiven

Mit 2.854.596 Tieren, die laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Jahr 2016 für die Forschung „verbraucht“ und größtenteils getötet wurden, hat sich die Zahl der Tierversuche in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um fast 55.000 Tiere erhöht.

„Dies ist ein alarmierender, nicht hinnehmbarer Trend“, so Ines Krüger, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin. „Seit Jahren steigen die Tierversuchszahlen, obwohl Wissenschaftler weltweit und auch hierzulande bereits sehr erfolgreich Alternativen zu Tierversuchen entwickelt haben und stetig weiter forschen, wird weiterhin in das Leid der Tiere investiert.“

Besonders erschreckend die Zahl jener Tiere, die in Versuchen „schwere bis schwerste Schmerzen und Belastungen“ erleiden. Auch die Zahl der Tiere, die im Sinne der Grundlagenforschung Versuche wie Sauerstoffentzug oder „schwimmen bis zum Tode“ erleiden müssen, um angeblich Vergleiche zu menschlichen Erkrankungen ableiten zu können, haben massiv zugenommen.

Nicht in den aktuellen Veröffentlichungen des BMEL erfasst sind all jene Tiere, die in Laboren gezüchtet werden, jedoch nicht die genetischen Voraussetzungen erfüllen und somit sofort getötet werden. Also ist die Dunkelziffer der getöteten Versuchstiere weitaus höher.

„Berlin als Hauptstadt ist gefordert, hier die richtigen Signale zu senden. Im Koalitionsvertrag haben die Regierungsparteien festgeschrieben, Berlin zur Hauptstadt der Ersatzmethoden zu machen. Gerade jetzt, wo auf Bundesebene um eine neue Regierung gerungen wird, darf die Botschaft nur lauten: Schluss mit den qualvollen Tierversuchen – alle Unterstützung und Förderung für eine Zukunft ohne Tierversuche!“, so Krüger weiter.

In diesem Zusammenhang lädt der Tierschutzverein Berlin bereits jetzt zur prominent besetzten Podiumsdiskussion am 24. April 2018 in die Urania ein. Wissenschaftler präsentieren dann ihre Modelle für eine Zukunft ohne Tierversuche, eine Zukunft ohne millionenfaches Leid von Lebewesen.