Historie
Der Tierschutzverein für Berlin ist ein Verein mit langer Tradition. Als der preußische Beamte C. J. Gerlach 1841 auf dem Mühlendamm Zeuge der Misshandlung eines Kutschpferdes wurde, gründete er den „Verein gegen Tierquälerei“. Das Ziel war schon damals, „Grausamkeiten gegen Tiere mit Hilfe aller zu Gebote stehender Mittel zu verhindern“.
Doch Tierschutzarbeit ist ohne einen Ort, an dem man die gequälten und heimatlosen Kreaturen vorübergehend unterbringen kann, kaum denkbar. Und so wurde im Jahre 1901 auf einem großzügigen Gelände an der Dessauerstraße eines der ersten Tierheime Deutschlands, das Tierheim Lankwitz, eingeweiht.
2001 wurde der Neubau am Hausvaterweg 39 in Falkenberg eröffnet. Dort befindet sich auch die Geschäftsstelle des Tierschutzvereins.
Neben der Betreuung der besitzerlosen Tiere hat der Tierschutzverein im Laufe seiner Geschichte auch immer wieder gegen Tierquälerei mobil gemacht und ist für die Rechte der Tiere auf die Straße gegangen. Er kämpft gegen qualvolle Experimente an Tieren genauso wie gegen die Zucht von Pelztieren oder die leidvollen Nutztiertransporte.
Durch gezielte Medienarbeit und Kontakt mit den öffentlichen Ämtern setzt sich der TVB stetig für die Belange der Tiere, des Tier-, Natur- und Artenschutzes ein. Er engagiert sich zudem für die Straßenkatzen Berlins. Ihre Zahl wird auf mehrere Zehntausend geschätzt. Unsere Mitglieder füttern die Tiere und bringen sie ins Tierheim. Dort werden sie dann kastriert, um die unkontrollierte Fortpflanzung zu verhindern.
Die Geschichte des Tierschutzvereins für Berlin im Überblick
- 1841 – J. C. Gerlach sieht wie ein Kutschpferd misshandelt wird und beschließt am 6. Oktober den „Verein gegen Tierquälerei“ zu gründen.
- 1901 – Um die heimatlosen Tiere auch vorrübergehend unterbringen zu können, wird am 22. Juni in der Dessauerstraße Deutschlands erstes Tierheim eröffnet.
- 1928 – Engagierte Lehrer rufen die Jugendtierschutzgruppe des Vereins ins Leben.
- 1929 – Moderne Katzenhäuser werden eingeweiht.
- 1938 – Der „Tierschutzverein für Berlin und Umgebung Corporation e. V.“ ist offiziell der einzig amtlich zugelassene Tierschutzverein der Stadt.
- 1946 – Nachdem das Tierheim im Krieg weitestgehend zerstört wurde, kann im Frühjahr der Betrieb wieder aufgenommen werden.
- 1953 – Der Verein blüht auf, die Kinder- und Jugendarbeit wird wieder aufgenommen und die Zusammenarbeit mit den Berliner Schulen beginnt.
- 1960er/1970er – Immer mehr Menschen schließen den Verein ins Herz und kommen zu den regelmäßigen öffentlichen Veranstaltungen.
- 2000 – Im Februar ist der Tierfriedhof bezugsfertig.
- 2001 – Nach mehrjähriger Planung und Bauzeit wird das größte und modernste Tierheim Europas bezogen.
- 2004 – Der Hundeauslauf wird mit prominenten Gästen eingeweiht.
- 2008 – Die Notaufnahme für sogenannte Nutztiere und das Tierische Klassenzimmer werden eröffnet.
- 2009 – Das Katzenseniorenhaus, das Freigehege für ehemalige Straßenkatzen und die Reptilien- und Exotenstation werden eingeweiht. Außerdem zieht eine Affengruppe, hauptsächlich Nachkommen ehemaliger Versuchstiere der Charité, ein – deutschlandweit einzigartig.
- 2011 – Mit vielen prominenten Gästen und rund 400 Gästen wird der 170. Geburtstag des Tierschutzvereins als große Tierschutz-Spendengala gefeiert. Außerdem wird das Hundetrainings- und Rehazentrum eingeweiht.
- 2012 – Ein einzigartiger Taubenschlag für über 150 Tiere entsteht am Potsdamer Platz.
- 2013 – Beginn der jährlichen Demonstration gegen Tierversuche und für den Ausbau der Alternativmethoden.
- 2015 – Im September wird die „Mensch & Tier Begegnungsstätte“ in Wilmersdorf eröffnet.
- 2016 – Im April findet Berlins erstes Tierschutz-Festival in der Kulturbrauerei statt. Zum 175. Jubiläumsjahr findet eine große Tierschutzgala im Friedrichstadt-Palast statt. Am 1. Oktober wird der TVB-Präsident Wolfgang Apel mit dem Verdienstorden des Landes Berlin ausgezeichnet.