Neues Gesetz verabschiedet: Türkische Hunde in Gefahr
Auch in unserem Partnertierheim in Turgutreis ist die Aufregung und Sorge groß. Demnach sollen Straßenhunde massenhaft eingefangen und in Tierheimen untergebracht werden. Aggressive, aber auch kranke Hunde sollen eingeschläfert werden. So will man sich des Problems der Straßenhunde entledigen, von denen es geschätzt rund vier Millionen in der Türkei gibt.
Es steht zu befürchten, dass diese Regelung als Schlupfloch für die massenhafte Tötung von Hunden genutzt wird. Eingefangene Hunde sollen außerdem nicht wieder freigelassen werden, was angesichts der begrenzten Plätze in türkischen Tierheimen ein Problem darstellt. Zudem bleibt das Problem auf den Straßen, denn nur durch flächendeckende Kastration ließe sich die Population effektiv und tierschutzgerecht verringern.
Die Pläne der Politik haben bei Tierschützer:innen vor Ort, aber auch bei uns in Berlin großes Entsetzen ausgelöst. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gibt damit die bisherige tierfreundliche Praxis des „Fangens, Kastrierens und Freilassens“ auf. Straßenhunde sind im Stadtbild nicht länger erwünscht.
„Die Tötung der Hunde ist tierschutzwidrig und sogar ineffektiv, solange nicht dafür gesorgt wird, dass private Hundehalter:innen ihre Tiere nicht ungechippt und unkastriert draußen umherlaufen lassen“, sagt Inci Kutay, die Vorsitzende unseres Partnervereins in der Türkei. Die türkischen Tierschützer wehren sich seit Wochen gegen die Gesetzesänderung und auch unser türkisches Partnertierheim hat angekündigt, das Gesetz nicht zu akzeptieren und die Maßnahmen nicht umzusetzen. Den Hunden, die in unserem „Berliner Haus“ untergebracht sind, droht vorläufig keine Gefahr – leider aber vielen anderen türkischen Straßenhunden.
Mehr denn je brauchen die türkischen Straßenhunde und die Tierschützer:innen vor Ort also unsere Hilfe und eine starke Stimme im Kampf für Gerechtigkeit und einen tierschutzgerechten Umgang mit Straßentieren. Deshalb freuen wir uns über jede Spende. Infos zu unserem Projekt in Turgutreis und Spendenmöglichkeiten finden Sie hier.