Illegaler Welpenhandel: Berlin auf Platz 2 in Deutschland – Webinar über Strategien zur Eindämmung

Der illegale Handel mit Hunden, Katzen und exotischen Heimtieren hat während der Coronapandemie rasant zugenommen. Auch nach der Pandemie wird in Deutschland noch etwa alle drei Tage ein Fall von illegalem Tierhandel aufgedeckt, und es muss von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Berlin ist einer der Hauptumschlagplätze in Deutschland.

Die Berliner Heimtierrunde am Mittwoch, 19.06.2024 um 19 Uhr, veranstaltet von der Tierschutzbeauftragten des Landes Berlin und dem Tierschutzverein für Berlin (TVB), widmet sich diesem wichtigen Thema, das immenses Tierleid verursacht und insbesondere die Tierheime stark belastet. Dr. med. vet. Romy Zeller wird die seit zehn Jahren vom Deutschen Tierschutzbund geführte Statistik zum illegalen Heimtierhandel vorstellen und analysieren. Tierschutzvereine und Tierheime in ganz Deutschland stoßen nicht nur durch die vielen beschlagnahmten Tiere an ihre personellen und finanziellen Grenzen, sondern auch durch die vermehrte Abgabe illegal erworbener kranker oder verhaltensauffälliger Tiere durch Privatpersonen. Um die Problematik des illegalen Welpenhandels effektiv einzudämmen, sind eine Reihe von Maßnahmen erforderlich, die von Frau Dr. Zeller vorgestellt werden.

„Im Jahr 2023 wiesen die beschlagnahmten Tiere in fast 90 Prozent der Fälle, in denen Angaben zum Gesundheitszustand gemacht wurden, Krankheitsanzeichen auf. Der schlechte Gesundheitszustand der Tiere verursacht sehr hohe Kosten“, sagt die Landestierschutzbeauftragte Dr. Kathrin Herrmann. „Zwergspitz, Malteser und Französische Bulldoggen – alles sogenannte Qualzuchtrassen, bei denen Schmerzen und Leiden und entsprechend hohe Tierarztkosten vorprogrammiert sind – liegen leider immer noch voll im Trend. Das zeigt, dass Aufklärungsarbeit nach wie vor notwendig ist.“ Das bestätigt auch Eva Rönspieß, Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin: „Gerade im illegalen Welpenhandel werden Tiere als Ramschware betrachtet. Deshalb ist es wichtig, den Menschen immer wieder klarzumachen: Tiere sind fühlende Lebewesen, die man nicht shoppt, sondern adoptiert.“

Die Veranstaltung findet online statt. Kostenfreie Anmeldung: Eventbrite