Was lange währt wird gut – diese Aussage trifft auf diese beiden Schönheiten zu. Clara kam einst ins Tierheim, weil ihr Partner verstorben war und sie nicht allein bleiben sollte. All die Jahre konnte kein Graupapagei-Männchen ihr Herz erwärmen. Doch dann kam Graupi. Auch er lebte jahrelang ohne feste Partnerin, kam aus einem befreundeten Tierheim zu uns, damit er eine größere Chance hatte, seine Liebe zu finden. Nach einigen Monaten des langsamen Kennenlernens funkte es zwischen den beiden. Graupi liebt seine Clara so sehr, dass er ziemlich eifersüchtig ist und kein anderer Graupapagei in der Nähe sein darf – dieser wird vertrieben und Graupi ist dabei nicht zaghaft. Einige gestandene Graupapageien haben Blessuren davon getragen, so dass sie nun eine eigene Voliere bewohnen.
Charakterlich sind beide eher gegensätzlich. Wo Clara die aufgeschlossene und sehr selbstbewusste Dame ist, ist Graupi eher sehr schüchtern und zurückhaltend gegenüber dem Menschen. Es braucht sehr viel Zeit und Vertrauen, damit er auftaut und nicht in Panik gerät, sobald der Mensch die Voliere betritt. Seinen bekannten Pfleger*innen vertraut er mittlerweile (nach über einem Jahr) und bleibt jetzt auch mal in der Voliere, ohne gleich rauszustürmen, wenn gereinigt wird. Aber auch das ist bei ihm stimmungsabhängig. Deshalb braucht Graupi sehr viel Platz, damit er genug Rückzugsmöglichkeiten hat, um seinen sicheren Abstand zum Menschen zu wahren, in dem er sich wohl fühlt. Clara braucht diesen Abstand nicht, sie ist sehr neugierig und am liebsten überall mit dabei. Sie ist dennoch kein Papagei, der den ganzen Tag auf der Schulter sitzen oder angefasst werden will – das mag sie weniger; bedrängt man sie dann zu sehr, setzt sie ihren Schnabel ein.
Clara wäre ideal für Clickertraining geeignet und auch Graupis Schüchternheit könnte man damit eventuell in mehr Selbstbewusstsein umwandeln. Graupi ist auf dem linken Auge blind, kommt damit aber sehr gut zurecht. Die beiden leben aktuell in einer Voliere mit beheizbarem Innenteil und einer Außenvoliere, die sie das ganze Jahr über nutzen können. Im Winter lieben beide eher die Wärme und verbringen weniger Zeit in ihrer Außenvoliere, dafür aber im Sommer umso mehr.
Deshalb wünscht sich das hübsche Duo wieder eine Voliere mit beheizbarem Innen- und und einem Außenbereich, den sie zu jeder Zeit selbständig nutzen können. Reine Zimmerhaltung wäre möglich, sofern sie ein eigenes Zimmer komplett für sich haben und die Möglichkeit, am offenen (vergitterten) Fenster zu sitzen. Es sollte eine Wühlkiste für die zwei geben, da sie daran sehr viel Freude haben und es sich ideal zur Futterbeschäftigung eignet. Die Voliere sollte mit vielen verschiedenen Naturmaterialien ausgestattet sein, unter anderem unterschiedliche Obstbäume und gern viel Kork. Eine UV Lampe speziell für Vögel sollte zur Grundausstattung gehören. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist das A und O in der Papageienhaltung. Es sollten keine weiteren Papageien vorhanden sein oder andere Haustiere, die direkt Kontakt zu den beiden haben könnten.
Bei Interesse oder Fragen melden Sie sich gern bei den Tierpflegerinnen unter vogelhaus@tierschutz-berlin.de. Wir freuen uns, wenn Sie Bilder der künftigen Unterbringung schicken können (falls vorhanden). Bitte planen Sie mehrere Besuche ein um, die beiden kennenzulernen.