Tierschutzverein: Berlin braucht mehr böllerfreie Zonen
Die Ankündigung von Innensenator Andreas Geisel (SPD), ab dem kommenden Jahreswechsel zwei neue Verbotszonen für private Feuerwerkskörper in Berlin einzurichten, geht in die richtige Richtung, aber sie reicht bei weitem nicht aus. Gegen die flächendeckende Böllerei in der Hauptstadt sprechen nicht nur die Übergriffe auf Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei. Auch und gerade mit Blick auf Feinstaubbelastung und den Tierschutz ist der Ausnahmezustand in und um die Silvesternacht nicht länger hinnehmbar.
„Viele Tiere haben Todesangst vor Feuerwerk und dem ohrenbetäubenden Lärm. Im Gegensatz zu Haustieren, denen ihre Besitzer in der Schreckensnacht beistehen können, haben Wildtiere keine Chance, dem Lärm und Qualm zu entgehen“, erklärt Claudia Hämmerling, 2. Vorsitzende des TVB.
Jedes Jahr kommen zahllose Tiere aufgrund der Silvesterknallerei zu Tode. In erster Linie sind Wildvögel betroffen. Sie fliehen in große Höhen und erleiden dabei Energieverluste, die sie in kalten Wintern kaum kompensieren können, oder sie kollidieren orientierungslos mit Hindernissen und verlieren so ihr Leben. Aber auch für viele Haustiere endet die Silvesternacht tödlich – etwa weil sie kopflos flüchtend vor ein Auto laufen oder vor Schreck einen Herzinfarkt erleiden.
Tierschützer wünschen sich eine weitgehende Einschränkung der Böllerei. Hämmerling hierzu: „Wir als Tierschutzverein wünschen uns statt der flächendeckenden privaten Silvester-Knallerei zentrale offizielle Feuerwerke. Es ist völlig unverständlich, dass seit dem Bekanntwerden der gesundheitlichen Schäden durch Feinstaub-Emissionen keine Maßnahmen zum Schutz der Berliner Bevölkerung durch Silvester-Böller ergriffen worden sind.“