Inzest im Berliner Tierpark: Eltern von Eisbärennachwuchs Hertha sind Geschwister

KOMMENTAR

Liebe Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen,

heute gab der Berliner Tierpark bekannt, dass die Eltern der kleinen Eisbärin Hertha Vollgeschwister sind. Offenbar wurde die Mutter Tonja vor ihrem Umzug nach Berlin im Jahr 2011 versehentlich mit einer anderen Bärin vertauscht, als beide gemeinsam in Moskau einen Quarantäneaufenthalt verbrachten. Das Pikante an der Situation: Bereits 2013 hatte der TVB unter seinem damaligen Präsidenten Wolfgang Apel Bedenken bezüglich einer Verpaarung der Eisbären Wolodja und Tonja geäußert, da der Verdacht auf Verwandtschaft der beiden bestand. Dies wurde seinerzeit von der Tierparkleitung vehement zurückgewiesen. Dazu kommentiert Eva Rönspieß, stellvertretende Vorsitzende des TVB:

„Nach nunmehr acht Jahren bestätigt sich die längst vermutete Inzucht! Für Berlins Eisbären ein Glück im Unglück. Denn so können auf längere Sicht keine weiteren Kuschelbären für die Profitgier des Zoos gezüchtet werden. Der beste Weg Eisbären zu erhalten, ist das Klima zu retten und ihren Lebensraum zu schützen. In zu kleinen Zoo-Gehegen fristen sie ein jämmerliches Dasein im Gegensatz zur eisigen Weite im Norden. Nun bleibt zu hoffen, dass der jungen Hertha keine schwerwiegenden Gendefekte aufgrund der Inzucht angeboren sind und sie lange gesund und munter bleibt.“